Freiluftmuseum

Freiluftmuseum

Józef Chełmowski und seine Frau Jadwiga verschönerte die unmittelbare Umgebung – das Haus und den Hof – um sich darin wohl zu fühlen. Gerne luden sie auch Gäste in ihre private Welt ein. Chełmowski erzählte, ohne sich aufzudrängen, nur so viel, wie der Gesprächspartner interessiert schien. Schon zu seinen Lebzeiten wurde das Haus Brusy-Jaglie 17 zu einer Touristenattraktion der Region, die in vielen Fremdenführern beschrieben wurde. Das Treffen mit dem Künstler rundete den Besuch ab.

Haushalt

Chełmowski ist ein Kaschube von seinem Urgroßvater bis zu Ur-Urgroßvater. Das Haus, das von Józefs Großeltern gebaut wurde, wurde zu seinem Platz in der Welt. Er wurde in diesem Haus geboren. Die Räume im Nebengebäude und im Einfamilienhaus sind Touristen zur Verfügung gestellt. Einst Wohnräume, sind sie heute eine schöne  Erinnerung an das fleißige Leben des Ehepaares. Einer der Räume wurde von dem Ehepaar zu einer Wohngalerie umgestaltet. Hier können die  Gäste handgemalte Bücher, ausgefallene Weihnachtskrippen,  dreidimensionale und spielende Bilder bewundern. Wer aufmerksam ist, wird ein seltenes Klavier oder Erfindungen wie Gottes Internet und Gottes Computer bemerken. Direkt unter der Decke befindet sich eine Ausstellung von Mini-Denkmälern bedeutender Persönlichkeiten und historischer Ereignisse aus dem Land und der Welt.

Ein bescheidener kleiner Raum hinter der Küche war sein Malatelier, wo er hauptsächlich im Winter arbeitete. Wie es sich für einen solchen Ort gehört, ist der Raum bis zum Rand mit seiner Kreativität gefüllt. Hier lohnt es sich, den Kopf nach oben zu drehen, denn aufgrund des Platzmangels an den Wänden entschied sich der Künstler, seine Werke auch an der Decke zu platzieren.

Werkstatt und Hof

Nach dem Verlassen der Hauptstraße, direkt hinter dem Gemeindegebäude Chata  Kaszubska, ist der Eingang zum Freilichtmuseum nicht zu übersehen. Hier können sich die Gäste einen Moment der Besinnung gönnen – die einzigartige 4,5 Meter hohe Kapelle „Der dritte Fall“ animiert dazu. Józef Chełmowski war dafür bekannt, solche Kapellen zu schaffen. Diese sind an vielen Orten, Kreuzungen und privaten Höfen verstreut. Die am Eingang dient seit vielen Jahren den Bewohnern des Dorfes Brusy-Jaglie, die sich jeden Abend im Mai dort versammeln, um die Mutter Gottes anzubeten.

Wenn wir weiter die Birkenallee entlanggehen, kommen wir an den Hinterhofgärten vorbei, die von der Ehefrau des Künstlers – Jadwiga – gepflegt wurden. Auf der linken Seite sehen Sie eine von Józef entworfene Maschine zum Fangen von Elementen – einst voller Farben, drehte sie sich fröhlich an einem windigen oder regnerischen Tag. Heute sieht man, wie die Zeit ihre Spuren an ihr hinterlassen hat. Beim Betreten des weitläufigen Hofes entlang seines linken Teils befindet sich ein Sommeratelier, mit einer
Werkstatt und überdachten Anbau, die vom Künstler für die Arbeit an größeren Objekten genutzt wurden.

Aus innerer Notwendigkeit und Respekt vor der Vergangenheit wurde der werkstattbezogene Raum zu einer Ausstellung von allem anderen adaptiert. Viele Erinnerungen an das Elternhaus oder den Urlaub auf dem Land kommen auf. Neben einstigen Gebrauchsgegenständen, rituellen Exponaten oder alten Währungen sind hier Kriegsartefakte zu sehen.

Links vom Eingang befindet sich das Sommeratelier des Künstlers. Ein solider Schmiedeschraubstock am Fenster. Hier wurden kleinere Skulpturen, meist aus Lindenholz, hergestellt. Durch das Fenster blickt man auf den Hof und Garten im Hintergrund. Aus dieser Perspektive rechtfertigt sich auch die Wahl der nördlichen Hauswand für die Sonnenuhr. Er konnte auch jede Person sehen, der den Hof durch das Fenster betrat. Der Besuch des Gastes bedeutete eine kurze Pause für ein Gespräch.

Obstgarten – Bienenhaus

In diesem Obstgarten kann man sich nicht allein fühlen. Stolz präsentieren geschnitzte Bienenstöcke ihren Charme unter den Bäumen, angeordnet in Gassen. Eine ungewöhnliche Kombination einer traditionellen Form der Imkerei mit volkstümlicher Bildhauerkunst. In der Sommersaison hatten die meisten Charakterbienenstöcke geflügelte Bewohner. Die Wohnung  mussten die Bienen selbst einrichten, da der Imker keine fertigen Rahmen in die Bienenstöcke stellte. Das Leben in einem solchen Bienenstock ging nur in den Sommermonaten vor sich hin, weil die Stämme nicht beheizt wurden. Bienen flogen beispielsweise in den Mund, die Tasche, durch die Hand der Figur, und der Imker konnte sie betrachten, indem er den Deckel auf der Rückseite des Bienenstocks öffnete. Seit Jahren erfüllen sie nur noch eine dekorative Funktion, sodass der Spaziergang zwischen ihnen sicher ist. Schließlich sagte der Schöpfer früher, es sei eher ein Freilichtmuseum als ein Bienenhaus, und er will die Bienen nicht dazu zwingen, die Quartiere länger zu besetzen.

Mit den Bienenstöcken zeigt Józef ländliche, kaschubische Szenen mit einer Prise Humor. Der literarische Held Remus taucht auf, Frauen machen Hosensuppe und viele idyllische Szenen in denen das Leben langsam vergeht. Kleinere Skulpturen und Kapellen sind zwischen der Vegetation versteckt. Der Schutzpatron schützt vor Unglück und bringt Wohlstand. Mit einer solchen Unterstützung ist das Leben etwas einfacher.